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Jahr A (2019-2020)  
19. April 2020

Weißer Sonntag – Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit

Kommentar zum Sonntag von Daniel Graul (19.4.2020)

Der Sonntag nach Ostern ist uns seit jeher bekannt als „Weißer Sonntag“. An diesem Sonntag gehen viele Kinder zum ersten Mal zur Heiligen Kommunion und empfangen den Leib Christi. Vielerorts tragen die Erstkommunionkinder an diesem Festtag weiße Kleider, die an ihre Taufe erinnern. Wegen der COVID-19 Pandemie muss dieses Jahr die Feier der Erstkommunion auf ein späteres Datum verlegt werden. Verständlicherweise sind die Kinder enttäuscht.

Und dennoch kann man diesen Sonntag als ein Tag der Dankbarkeit begehen. Warum nicht an diesem Sonntag zusammen mit den Kindern nachschlagen, wann und wo die eigene Taufe stattgefunden hat? Wir danken Gott, dass wir zu ihm gehören und wir sind stolz, als Christen den Namen seines Sohnes Jesus Christus tragen zu dürfen und wird werden uns der Beziehung zu ihm noch mehr bewusst.

Seit dem Jahr 2000 hat der „Weißer Sonntag“ noch einen zusätzlichen Namen. Papst Johannes Paul ll. führte den „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“ ein. Der Name lädt uns ein, unseren Blick auf das barmherzige Handeln Jesu zu richten. Die Barmherzigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben. Das Evangelium an diesem Sonntag berichtet davon.

Als Jesus zum ersten Mal nach seiner Auferstehung in die Mitte seiner Jünger trat, war Thomas nicht dabei. Als die anderen Jünger ihm davon erzählten, kann und will Thomas nicht glauben, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Jesus, auferstanden von den Toten? Unmöglich! Thomas kann nicht glauben, was er selbst nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Diese Reaktion ist durchaus menschlich und nicht verwerflich.
Als Jesus zum zweiten Mal in den Kreis der Jünger tritt, ist nun auch Thomas mit anwesend. Dann geschieht etwas sehr Spannendes. Jesus nimmt sich seiner an und schenkt ihm seine ganze Aufmerksamkeit, und das in einer absolut wohltuenden, guten und barmherzigen Art.

Thomas wird nicht verurteilt oder sogar ausgeschlossen. Nein, Thomas wird eingeladen sich selbst zu überzeugen: „Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!“
Dieser Sonntag erinnert uns daran, dass Jesus sich immer wieder den Schwächsten annimmt. Niemand soll verlorengehen oder abgeschrieben werden. Jesus gibt Thomas das, was ihm noch fehlt.

Die Sorge Jesu gilt all denen, die eine Art Not oder Mangel durchleben und in der Gefahr stehen, ausgeschlossen zu werden. Es sind dies heute die Schwachen, die Hilflosen, die Kranken, die Trauernden, die Hungernden, die Ausgestoßenen, die auf der Flucht und die Schuldigen. Es sind auch die, die sich in dieser Zeit der Pandemie unsicher fühlen und von Fragen und Zweifeln geplagt sind. Aber es sind auch die, die sich mit allen Kräften und Kreativität zum Wohle der Allgemeinheit einsetzen und dabei sooft an ihre eigenen Grenzen stoßen.

Die Pastoral Jesu besteht in der Sorge um die Seele: Seelsorge! Jesus hat ein Herz für den ungläubigen Thomas und lässt ihn ganz an dieses Herz heran. Jesus macht es bei uns allen nicht anders.

Quelle: Luxemburger Wort

Daniel GRAUL
daniel.graul@cathol.lu
 
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