Das Freundschaftsfest von Taizé in Ljubljana

Am 27. Dezember machten wir uns, eine Gruppe von 9 Personen, auf nach Ljubljana in Slowenien zum 46. europäischen Taizétreffen, das vom 28. Dezember bis zum 1. Januar stattfand.

Dabei war unsere Gruppe bunt gemischt. Sie setzte sie sich aus 7 verschiedenen Nationalitäten und verschiedenen Religionen (Katholiken, ein Orthodoxe, ein Muslim und ein Hindu) zusammen. Wir wurden in der Pfarrei von Vrhnika, etwa 22km von Ljubljana entfernt, in Familien untergebracht; eine wunderbare Begegnung mit neuen Freunden.

Im gemeinsamen Gebet, konnten wir uns in Stille an 2 Abenden Gedanken über den Apostel Thomas machen: einerseits den Thomas, der Jesus mit seinem Mut zur Frage, eine der schönsten Aussagen Jesu entlockt (Ich bin der Weg, und die Wahrheit und das Leben) und andererseits den Thomas, der den ersten Osterabend verpasst und sich ausgeschlossen fühlte, um dann 7 Tage später dem Auferstandenen zu begegnen und seine Freude und seinen Glauben auszudrücken.

In den Kleingruppen am Morgen war unter anderem ’Zuhören’ ein Thema, über das wir nachdenken durften. Ein junger Sportlehrer aus Polen bemerkt, dass unsere jungen Menschen es immer mehr verlernen sich zu äußern, da sie lieber über soziale Medien kommunizieren, wobei die Tiefe in den Gesprächen verloren geht. Eine junge angehende Ärztin aus Holland bemerkte, dass viele Menschen zum Arzt gehen, um zu reden, und die physische Krankheit oft zweitrangig wäre.
Lernen einander zuzuhören, und besonders das direkte Gespräch von Angesicht zu Angesicht erlaubt es einem, den andern besser zu verstehen.

Das neue Jahr begann wie immer mit dem Fest der Nationen, in dem jedes Land sich auf verschiedenste Art und Weise vorstellt, durch Tanz, Quiz oder Lieder. Neben den Slowenen hatten wir Polen, Holländer, Spanier, Ungarn und Deutsche in der Pfarrei.
Wie bei jeder Taizébegegnung konnten wir wieder neue Freunde dazugewinnen.

Text: Fränk Strock
Foto: Edith Weber-Sinner