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„Man kann nicht alle Situationen, in die ein Kind geraten könnte, unter Kontrolle haben“
„AMORIS LAETITIA“ von Papst Franziskus. Sechstes Kapitel: Einige pastorale Perspektiven
Die Familie darf nicht aufhören, ein Ort des Schutzes, der Begleitung, der Führung zu sein, auch wenn sie ihre Methoden neu erfinden und neue Mittel heranziehen muss. Man muss sich überlegen, welchen Dingen man seine Kinder aussetzen will. Darum ist es unumgänglich, sich zu fragen, wer sich darum kümmert, ihnen Spaß und Unterhaltung zu verschaffen, wer über die Bildschirme in ihre Wohnungen eindringt, welcher Führung man die Kinder in ihrer Freizeit überlässt. Allein die Momente, die wir mit ihnen verbringen, indem wir in Einfachheit und Liebe mit ihnen über wichtige Dinge sprechen, und die gesunden Möglichkeiten, die wir schaffen, damit sie ihre Zeit nutzen, werden erlauben, eine schädliche Invasion zu vermeiden. Stets bedarf es einer Aufsicht. Die Kinder sich selbst zu überlassen, ist niemals gesund. Die Eltern müssen ihre Kinder und Jugendlichen orientieren und vorbereiten, damit sie Situationen zu bewältigen wissen, in denen zum Beispiel die Gefahr von Aggressionen, von Missbrauch oder Drogenkonsum bestehen kann. (AL 260)
Übertriebene Sorge erzieht nicht und man kann nicht alle Situationen, in die ein Kind geraten könnte, unter Kontrolle haben. Hier gilt das Prinzip: „Die Zeit ist mehr wert als der Raum“. Das heißt, es geht mehr darum, Prozesse auszulösen, als Räume zu beherrschen. Wenn ein Vater versessen darauf ist zu wissen, wo sein Sohn ist, und alle seine Bewegungen zu kontrollieren, wird er nur bestrebt sein, dessen Raum zu beherrschen. (AL 261)
Auch wenn die Eltern die Schule brauchen, um eine grundlegende Bildung ihrer Kinder sicherzustellen, so können sie doch niemals ihre moralische Erziehung völlig aus der Hand geben. Die emotionale und ethische Entwicklung eines Menschen bedarf einer grundlegenden Erfahrung: daran zu glauben, dass die eigenen Eltern vertrauenswürdig sind. (AL 263)
Bisher erschienene Auszüge aus “Amoris laetitia”
Nachsynodales apostolisches Schreiben „Amoris Laetitia“ (integraler Text)
- „Wenn das Streben nach Genuss zwanghaft ist…“
- « La migration forcée des familles »
- In der Familie ist es nötig, drei Worte zu gebrauchen. Ich will es wiederholen. Drei Worte: „darf ich?“, „danke“ und „entschuldige“. Drei Schlüsselworte!
- « Face aux situations difficiles et aux familles blessées… »
- En famille « il est nécessaire d’utiliser trois mots. Je veux le répéter, trois mots : permission, merci, excuse, Trois mots clés ! »